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Lisa in Standerton

“Jetzt sind meine drei Monate in Südafrika schon eine Weile her und ich denke immer noch oft mit Sehnsucht zurück. Der Austausch war eine tolle Erfahrung für mich, die ich nie wieder vergessen werde und auch nicht mehr missen möchte.

Bereits die drei Monate mit meiner Gastschwester Esté in Deutschland war eine tolle Erfahrung und haben meine Vorfreude auf meine Reise gesteigert, auch weil ich wusste, dass ich eine Freundin wieder sehen werde. Auch für meine Familie waren die drei Monate in denen Esté bei uns gewohnt hat eine Bereicherung im Alltag.

Als dann das Vorbereitungswochenende in Würzburg die letzte Phase der Vorbereitung eingeläutet hat, konnte ich es gar nicht mehr erwarten los fliegen zu dürfen. Das Wochenende war auch total schön und man hat das erste mal so einen Einblick bekommen was auf einen in den kommenden Monaten zukommen könnte. Danach war es richtig schwierig mich auf die letzten Wochen in der Schule und im Alltag zu konzentrieren.

Nach einem langen Flug ging es dann auch gleich auf eine lange Fahrt ins bush camp. Aber die anstrengende Fahrt hat sich durch die wunderschöne Landschaft richtig gelohnt. Gemeinsam mit den anderen Austauschschüler habe ich drei fantastische Tage erlebt. Wir sahen total viele Tiere – Zebras, Elefanten, Giraffen, Hyänenbabys, Büffel, Aasgeier… – was ein tolles Gefühl war die Tiere in der freien Wildbahn zu erleben. Besonders in Erinnerung ist mir geblieben als wir aus dem Jeep ausgestiegen sind um zu einem Nashorn hinzulaufen. Das Gefühl vor so einem mächtigen Tier zu stehen kann man eigentlich gar nicht beschreiben. In diesen Tagen haben wir uns unter den Austauschschüler auch besser kennen gelernt und uns gemeinsam auf die kommende Zeit gefreut.

Nachdem wir nach drei wunderschönen Tage am Flughafen angekommen sind hab ich mich riesig auf das Wiedersehen mit Esté gefreut. Auch ihre Familie hat mich herzlich aufgenommen, obwohl ich das alles noch gar nicht realisieren konnte, da ich von der Fahrt richtig müde war. Die ersten Wochen kamen mir fast wie ein Traum vor. Die Familie und Freunde habe mir aber das eingewöhnen richtig einfach gemacht und nach ca. zwei Wochen konnte ich dann auch alles so richtig genießen.

Nach einem Tag ging es dann auch schon gleich in die Schule, worauf ich mich schon gespannt war, da ich gerne ein neues Schulsystem kennen lernen wollte. Ich habe auch bis zum Ende meiner Schulzeit immer wieder Neues entdeckt. In der Schule wurde ich total herzlich aufgenommen und ich konnte auch in der Hockeymannschaft mit trainieren, obwohl ich davor noch nie Hockey gespielt habe. Dort habe ich auch viele neue Freunde gefunden, mit denen ich auch jetzt noch Kontakt habe. Auch bin ich einige Male mit zu den Spielen gefahren was eine tolle Erfahrung war zu sehen wie dort der “Sportalltag“ abläuft.

Der neue Schulalltag war für mich vor allem am Anfang sehr verwirrend. Nicht nur weil es das “Sechs-Tage-System“ gab und die Stunden jeden Tag unterschiedlich lang waren. Sondern auch weil ich am Anfang auch vom Unterricht nur die Hälfte verstanden habe, da auf Englisch und Afrikaans im Wechsel unterrichtet wurde.  Allerdings konnte man immer jemanden fragen der einen dann auch immer bereitwillig geholfen hat. Ich hab mich auch in der Schule sehr häufig mit Menschen unterhalten die ich vorher noch nie gesehen habe und auch nachher nie wieder gesehen habe. Aber auch das war eine tolle Erfahrung da man es in Deutschland, in dieser Form, nicht kennt sich einfach mit wildfremden Leuten zu unterhalten. Ich habe diese Gespräche richtig genossen da es mir einen guten Einblick in das dortige Leben gab.

Auch hab ich in der Schule einige Erfahrungen gemacht, die ich sehr ungewöhnlich war. So konnte man zum Beispiel an einem Tag normale Kleider tragen wenn man 30R gezahlt hat, damit die Schule Geld bekam. Auch die unterschiedliche Behandlung zwischen Mädchen und Jungen fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Ebenso der Fototag war für mich ungewöhnt aber auch sehr interessant. Aber auch diese Unterschiede haben mir doch auch weitergeholfen. Zum Beispiel habe ich erkannt wie viel es an dem Gemeinschaftsgefühl ausmacht, wenn jeder die selben Kleider trägt oder dass man ein “Problem“ auch anders angehen kann. Hinzu kommt dass ich durch die Schule die Stellung der Religion in Südafrika verstanden habe, was mir zu Beginn ein kleines Rätsel war.

Neben der Schule habe ich mit meiner Gastfamilie tolle Erlebnisse gehabt. Sie ist mir zu einer lions farm gefahren, hat mir Pretoria gezeigt, einen wunderschönen 18. Geburtstag beschert, eine tolle Abschlussparty organisiert…. Auch die Zeit mit den Großeltern habe ich genossen. Einige male war ich auf der Farm der Familie und habe die unendliche Weite und Stille im Nirgendwo genossen. Diese Aufenthalte haben mir besonders gefallen da die Stimmung dort einmalig war. Ebenso hab ich mit Esté gemeinsam an einem church camp teilgenommen. Dort habe ich meinen schönsten Sonnenuntergang erlebt. Allgemein die Stimmung im camp war wunderschöne und ich hab erfahren wie Religion auch sein kann. Was meine Gastfamilie für mich alles getan hat, kann man eigentlich gar nicht alles aufzählen.

Abschließend kann ich eigentlich nur sagen, dass ich meine schönsten sechs Monate erlebt habe. Es war wunderschön durch diesen Austausch ein Land mit Südafrika kennen lernen durfte, was kaum unterschiedlicher sein könnte, aber auch durch die Aufnahme einer Austauschschülerin das Leben in Deutschland durch einen anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ich kann nur sagen, dass ich einen Austausch nur weiterempfehlen kann!

Ich werde ganz sicher wieder zurück nach Südafrika fliegen und auch meine Gastschwester möchte wieder nach Deutschland kommen. LG, Lisa”


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