“Schon die Zeit vom Erhalten des Gastvorschlags bis zu Abi’s Ankunft war sehr spannend.
Wahnsinnig aufgeregt empfingen Magda und ich sie am Bahnhof in Schwandorf. Gleich im Anschluss besuchten wir ein Asia-Restaurant um dort zu Mittag zu essen. Da stellte sich bereits heraus, dass die Chemie insbesondere zwischen Magda und Abi stimmte.
Die erste Woche verging mit Weihnachtsmarktbesuchen, einem Multimediavortrag über die Wüsten der Erde, dem Kaufen eines Weihnachtbaumes, Plätzchen backen und natürlich Schulbesuch wie im Fluge. Nebenbei musste Magda leider noch für einige Schulaufgaben und Stegreifaufgaben lernen, was ihr bis zu den Ferien viel abverlangte.
In der Woche vor Weihnachten bekam Abi dann eine starke Erkältung, weshalb sie 2 Tage nicht zur Schule gehen konnte.
Nachdem Magda, Abi und auch ich wieder einigermaßen gesund waren, schafften wir es noch nach Regensburg, um Abi etwas Geschichte und Kultur zeigen zu können. Auch der Winter hatte dann noch ein Einsehen mit unserem Gast und zauberte ein wenig Schnee. So konnte Abi noch mit der Familie Schlittenfahren und mit Magda einen wunderschönen Schneemann bauen.
Eines Abends wurden wir von Abi mit traditionellem Essen („Bobotie“) bekocht, was wir sehr gut fanden, und ich habe es genossen, mal bekocht zu werden.
Viel Spaß hatten Abi und Magda bei der Jahrgangsstufenfeier der Q 11 und den Discobesuchen mit Schulfreunden. An Abi‘s letztem Schultag durfte sie in der Englischstunde noch ein Referat über ihr Heimatland halten. Dies hat ihr sehr viel Freude bereitet – auch, weil sie mal eine Hausaufgabe zugeteilt bekommen hatte. Am vorletzten Tag ihres Aufenthalts besuchten wir gegen Abend eine in der Nähe gelegene Sternwarte mit Planetarium, anschließend ging es noch das letzte Mal in die Disco, um sich von den neuen Freunden zu verabschieden.
Am Samstag hieß es dann auch für uns am Bahnhof in Schwandorf schweren Herzens Abschied von Abi zu nehmen. Die ersten Tage danach waren wirklich ungewohnt, es fehlte einfach etwas, denn wir hatten uns doch schon sehr an sie gewöhnt.
Was mir an Abi gefiel, war ihre aufgeweckte, zugängliche Art. Sie hat sich zu keiner Zeit isoliert, verbrachte die meiste Zeit unter uns. Auch als sie krank war wollte sie noch zur Schule gehen und lies sich nichts anmerken. Sie war stets pünktlich. Heimweh war sowieso überhaupt kein Thema.
Magda genoss die Unterhaltung auf Englisch und auch der Rest der Familie hatte mit Englisch oder in Deutsch keine Verständigungsprobleme.
Das Fazit des Gastaufenthalts: Wir haben durch Abi ein uns bis dahin recht unbekanntes Land kennengelernt, ohne es besucht zu haben. Jederzeit würden wir es auch wieder machen.
Abi hat in uns die Neugierde auf Südafrika geweckt und irgendwann würden wir dieses Land auch gerne mal kennenlernen. Sie wird wieder nach Deutschland kommen und uns bei ihrem nächsten Aufenthalt auch besuchen, das hat sie uns versprochen. Das tröstet uns auch.
Wir danken FSA Youth Exchange, dass wir für diesen Austausch ausgewählt wurden und diese Erfahrung machen durften, es war ein bereicherndes Erlebnis.
Wir wünschen auch Ihnen alles Gute und verbleiben als mittlerweile gute Freunde. Ihre Familie B.”
